Hygiene Nord

Parameter Übersicht

Hier finden Sie detaillierte Informationen zu den Schlüsselparametern, die wir zur Beurteilung der Wasserqualität verwenden. Unsere Analysemethoden sind auf dem neuesten Stand der Technik, um präzise und zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten.

Zusätzlich werden, bei bestimmten Anforderungen an das Wasser, weitere Parameter untersucht.

Gesamtkoloniezahl

Bakterien die vorwiegend bei 22°C Inkubationstemperatur nachgewiesen werden, kommen gewöhnlich in der Umwelt, im Wasser und Boden vor (Psychrophile). 

Bakterien die bei 36°C Inkubationstemperatur wachsen, kommen vermehrt im Darm von Lebewesen vor (Mesophile) und können somit einer möglichen fäkalen Verunreinigung zugeordnet werden.

Untersuchungsverfahren

Trinkwasserverordnung §15 Absatz 1c*

Durchführung

Für die Bestimmung der Gesamtkoloniezahl wird die Probe bei 22°C und 36°C in einem Agar-Nährboden inkubiert und anschließend untersucht.

Grenzwert/Anforderung

Abhängig von der Verwendung i.d.R 100 kbE/ml

Ursachen für Überschreitungen

Maßnahmen bei Überschreitungen

Coliforme Bakterien

Coliforme Bakterien sind Indikatorparameter und können sowohl auf eine fäkale, als auch auf eine nicht-fäkale Verunreinigung hinweisen.

Folgende Gattungen zählen unter anderem dazu: Citrobacter, Enterobacter, Escherichia und Klebsiella

Coliforme Bakterien vermehren sich nicht im Trinkwasserrohrnetz, können allerdings längere Zeit überleben und somit über einen längeren Zeitraum nachgewiesen werden.

Untersuchungsverfahren

DIN EN ISO 9308-2*

(in der aktuellen Fassung)

Durchführung

Für die Bestimmung von Coliformen Bakterien wird das Alternativverfahren Colilert Quantitray von IDEXX genutzt.

Grenzwert/Anforderung

0 kbE/100 ml

Ursachen für Überschreitungen

Maßnahmen bei Überschreitungen

Escherichia coli

Escherichia coli (E. coli) dient als Indikatorparameter zur Feststellung von fäkalen Verunreinigungen und pathogenen Keimen. 

E. coli gehört zur Gattung der coliformen Bakterien und vermehrt sich genauso wie diese, nicht im Trinkwasserrohrnetz, können allerdings längere Zeit überleben und somit über einen längeren Zeitraum nachgewiesen werden.

Untersuchungsverfahren

DIN EN ISO 9308-2*

(in der aktuellen Fassung)

Durchführung

Für die Bestimmung von Escherichia coli (E. coli) wird das Alternativverfahren Colilert Quantitray von IDEXX genutzt.

Grenzwert/Anforderung

0 kbE/100 ml

Ursachen für Überschreitungen

Maßnahmen bei Überschreitungen

Intestinale Enterokokken​

Enterokokken sind Fäkalstreptokokken, welche ebenfalls als Fäkalindikatoren dienen. Genauso wie die coliformen Bakterien vermehren sie sich nicht im Trinkwasserrohrnetz. Können allerdings über eine längere Phase überleben und somit auch länger nachgewiesen werden als die Coliformen Bakterien.

Untersuchungsverfahren

DIN EN ISO 7899-2*

(in der aktuellen Fassung)

Durchführung

Für die Bestimmung von Enterokokken wird die Probe filtriert und der Membranfilter danach bei 36°C auf einem speziellen Agar-Nährboden inkubiert und anschließend untersucht.

Grenzwert/Anforderung

0 kbE/100 ml

Ursachen für Überschreitungen

Maßnahmen bei Überschreitungen

Legionella spec.

Legionellen sind Bakterien, die in der Umwelt vorkommen, insbesondere in Wasserquellen wie Flüssen, Seen und Teichen. Einige Arten von Legionellen können jedoch auch in künstlichen Wassersystemen gedeihen, wie sie in Gebäuden, Klimaanlagen, Warmwassersystemen und anderen industriellen Anlagen zu finden sind. 

Die bekannteste Art dieser Bakterien ist Legionella pneumophila, die für eine schwere Lungenentzündung, die als Legionärskrankheit bekannt ist, verantwortlich sein kann. Diese Krankheit kann durch das Einatmen von feinen Wassertropfen oder Aerosolen, die mit den Bakterien kontaminiert sind, verursacht werden.

Es ist wichtig, Legionellen in Wassersystemen zu überwachen und zu kontrollieren, um das Risiko von Legionellen-Infektionen zu minimieren, insbesondere in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Hotels und anderen öffentlichen Gebäuden, in denen Menschen sich aufhalten können. Es gibt Richtlinien und Vorschriften für die Kontrolle von Legionellen in bestimmten Wassersystemen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Untersuchungsverfahren

DIN EN ISO 11731:2019-03 Wasserbeschaffenheit – Zählung von Legionellen 

Durchführung

Für die Bestimmung von Legionella spec. werden die Methoden Membranfiltration und der Direktansatz genutzt. Die Inkubationszeit beträgt 10 Tage bei 36°C.

Bei der Membranfiltration wird die Wasserprobe durch eine spezielle Membran gefiltert, um Bakterien zu konzentrieren und auf einem speziellen Nährmedium platziert, das die Vermehrung von Legionellen fördert. Beim Direktansatz wird die Wasserprobe direkt auf ein geeignetes Nährmedium aufgebracht, ohne vorherige Filtration.

Grenzwert / Anforderung

Die Grenzwerte sind je nach Anwendungsgebiet unterschiedlich. Im Bereich des Trinkwassers wird der Grenzwert als technischer Maßnahme-Wert bezeichnet. Dieser Wert definiert den Punkt, ab dem Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen, um die Kontamination zu beseitigen. gemäß der Trinkwasserverordnung bei 100 kbE / 100 ml. Im Bäderbereich mit Vernebelungseinrichtungen bei denen es zu Aerosolbildung kommt, liegt der Grenzwert bei 0 kbE / 100 ml.

Ursachen für Überschreitungen

Maßnahmen bei Überschreitungen

Pseudomonas aeruginosa

Pseudomonas aeruginosa ist ein gramnegatives, stäbchenförmiges Bakterium, das in der Umwelt weit verbreitet ist. Normalerweise verursacht Pseudomonas aeruginosa bei gesunden Menschen keine Erkrankungen. Unter bestimmten Umständen kann Pseudomonas aeruginosa jedoch auch direkt krankheitsverursachend sein, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder anderen Gesundheitsproblemen. 

Umweltverbreitung Pseudomonas aeruginosa ist in verschiedenen Umgebungen zu finden, einschließlich Boden, Wasser und Krankenhausumgebungen. Es kann in feuchten Umgebungen, wie z.B. in Rohren, Becken oder auf Oberflächen, überleben.

Opportunistischer Erreger Es ist ein opportunistischer Erreger, der normalerweise bei gesunden Menschen keine Krankheiten verursacht. Allerdings kann es bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, schweren Verbrennungen, zystischer Fibrose oder anderen schweren Krankheiten zu Infektionen führen.

Krankheitsverursachend Pseudomonas aeruginosa ist bekannt dafür, verschiedene Infektionen zu verursachen, darunter Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen, Lungenentzündungen und Blutvergiftungen. Bei immungeschwächten Patienten kann die Infektion schwerwiegend und lebensbedrohlich sein.

Antibiotikaresistenz Pseudomonas aeruginosa kann oft gegen viele Antibiotika resistent sein, was die Behandlung von Infektionen erschwert.

Biofilmbildung Das Bakterium hat die Fähigkeit, Biofilme zu bilden, was es vor dem Angriff des Immunsystems und vor der Wirkung von Antibiotika schützen kann. Dies trägt zur Chronizität von Infektionen bei.

Aufgrund seiner Bedeutung als Krankheitserreger in klinischen Umgebungen und seiner Resistenz gegenüber vielen Antibiotika ist Pseudomonas aeruginosa ein wichtiges Thema in der medizinischen Forschung und in der klinischen Praxis. Es erfordert eine sorgfältige Überwachung und angemessene Hygienemaßnahmen, um Infektionen zu verhindern und zu behandeln.

Untersuchungsverfahren

DIN EN ISO 16266:2008-05 Wasserbeschaffenheit – Nachweis und Zählung von Pseudomonas aeruginosa – Membranfiltrationsverfahren

Durchführung

Für die Bestimmung von Pseudomonas aeruginosa wird die Probe filtriert und der Membranfilter danach bei 36°C auf einem selektiven Nährmedium inkubiert und anschließend untersucht.

Grenzwert / Anforderung

Pseudomonas aeruginosa sollte nicht im Trinkwasser und anderen Wässern vorkommen.

Der Grenzwert liegt bei 0 kbE/100 ml.

Ursachen für Überschreitungen

Maßnahmen bei Überschreitungen

Clostridium perfringens

Clostridium perfringens ist ein grampositives, sporenbildendes Bakterium, das in der Umwelt weit verbreitet ist. Es gehört zur Gattung Clostridium und ist anaerob, was bedeutet, dass es in Abwesenheit von Sauerstoff gedeiht.

Sporenbildung Clostridium perfringens bildet widerstandsfähige Sporen, die es dem Bakterium ermöglichen, ungünstige Bedingungen zu überleben.

Umweltverbreitung Das Bakterium ist in Böden, Sedimenten und der Darmflora von Tieren und Menschen zu finden. Es kommt häufig in der Umwelt vor.

Lebensmittelvergiftung Clostridium perfringens ist ein häufiger Verursacher von Lebensmittelvergiftungen, insbesondere wenn Lebensmittel nicht ausreichend gekocht oder unsachgemäß gelagert werden. Die toxischen Substanzen, die es produziert, können Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Gasbrand Es ist auch mit der Krankheit “Gasbrand” (Clostridial Myonecrosis) assoziiert, die eine schwere und potenziell lebensbedrohliche Weichteilinfektion ist.

Im Trinkwasser Clostridium perfringens wird normalerweise nicht als direkter Indikator für fäkale Kontamination im Trinkwasser betrachtet. Sein Nachweis im Trinkwasser kann jedoch auf Umweltkontamination oder Probleme mit der Wasseraufbereitung hinweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Clostridium perfringens in der Regel nicht die gleiche Bedeutung wie bestimmte andere Bakterien hat, wenn es um die Trinkwasserqualität geht. Es wird jedoch als Anzeichen für Umweltprobleme oder mögliche Risiken für Lebensmittelvergiftungen betrachtet.

Untersuchungsverfahren

DIN EN ISO 14189:2016-11

Wasserbeschaffenheit – Zählung von Clostridium perfringens – Verfahren mittels Membranfiltration

Durchführung

Für die Bestimmung von Clostridium perfringens wird die Probe filtriert und der Membranfilter danach bei 36°C auf einem selektiven Nährmedium inkubiert und anschließend untersucht.

Grenzwert / Anforderung

Der Grenzwert liegt bei 0 kbE/100 ml.

Ursachen für Überschreitungen

Verunreinigung aus der Umwelt

Probleme in der Wasseraufbereitung

Leckagen im Wassersystem

Maßnahmen bei Überschreitungen

Benachrichtigung der zuständigen Behörden

Allgemein

Sie möchten fachkundig beraten werden?

Für eine individuelle, präzise und qualitätsorientierte Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen.