Hygiene Nord

Medizinische Einrichtungen

In medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Arztpraxen oder Pflegeheimen ist die Qualität und Sicherheit des Trinkwassers besonders wichtig, um das Risiko von Infektionen, Krankheiten oder Komplikationen zu minimieren. 

Der Gebrauch von Trinkwasser in medizinischen Einrichtungen umfasst verschiedene Aspekte, wie die Versorgung mit sauberem und ausreichendem Wasser für die Hygiene, Reinigung, Sterilisation, Kühlung oder die Ernährung der Patienten und des Personals. 

Die Verantwortung für die Gewährleistung eines sicheren und angemessenen Gebrauchs von Trinkwasser in medizinischen Einrichtungen liegt bei den Betreibern, den Behörden und den Gesundheitsdienstleistern.

Unsere Standarduntersuchung des Trinkwassers in medizinischen Einrichtungen beinhaltet folgende Parameter:

Neben dem Trinkwasser ist auch das Betriebswasser in wasserführenden Systemen, wie Hämodialyse-Systemen, zahnärztlichen- und HNO-Behandlungseinheiten, ein kritischer Faktor. Hier ist die Gefahr der Verkeimung mit pathogenen Erregern wie Pseudomonas aeruginosa und Legionellen sehr groß. Die Biofilmbildung wird besonders durch Temperaturen >25°C in enormen Maßen gefördert.  

Ein entsprechender Spül-Plan muss im Hygieneplan jeder Praxis vorhanden sein. Eine regelmäßige, jährliche Kontrolle des Trinkwassers und des Betriebswasser sind unbedingt durchzuführen.

Zahnärztliche Behandlungseinheiten

Behandlungseinheiten sind Medizinprodukte und unterliegen somit dem Medizinproduktegesetz und den sich darauf gründenden Verordnungen. Die Geräte dürfen bei ordnungsgemäßer Anwendung weder die Sicherheit noch die Gesundheit von Patienten und Anwendern gefährden. 

Die Zuständigkeit für hygienische Anforderungen für Wasser in zahnärztlichen Behandlungseinheiten liegt bei der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (KRINKO), da diese nach dem Infektionsschutzgesetz für wissenschaftliche Empfehlungen zum Schutz der Patienten zuständig ist.

Hierzu hat die Kommission die Empfehlung “Infektionsprävention in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene im Jahr 2006” herausgegeben. Die Anforderungen umfassen die folgenden Parameter, welche auch die Behandlung hochgradig immunsupprimierter Patienten einschließt: 

Hämodialyse-System

Die Hygiene ist bei der Verwendung von Hämodialyse Systemen von entscheidender Bedeutung, um Infektionen und andere Komplikationen zu verhindern. 

Das Permeat oder osmotische Wasser ist Bestandteil des Dialysewasser, das für die Hämodialyse eines Patienten aufbereitet wird. Es handelt sich um demineralisiertes Wasser ohne Zusatzstoffe. Das Ausgangsprodukt für das Permeat ist Wasser, welches der Trinkwasserverordnung entspricht und verschiedene aufeinander folgende Aufbereitungsstufen durchläuft. Die Permeat-Qualität ist entscheidend für die Effizienz der Dialyse und Patientensicherheit.

Das Trinkwasser wird vor der Aufbereitung auf nachfolgende Parameter untersucht:

Hinsichtlich der Qualitäts- und Kontrollanforderungen von Permeat und Dialysier Flüssigkeit, müssen die Anforderungen des Europäischen Pharmakopöe und der ISO-Norm 23500-2011 (3) befolgt werden. Diese Standards definieren die Kontrolle vieler chemischer Schadstoffe und die mikrobiologische Qualität.

Zusätzliche Prüfungen sind bei Wieder-Inbetriebnahme der flüssigkeitsführenden Komponenten des Versorgungssystems, und nach technischen Maßnahmen erforderlich. Der Höchstwert an koloniebildenden Einheiten (KBE) von 100/ml darf nicht überschritten werden. Zusätzlich dürfen keine Coliformen Bakterien oder Pseudomonas aeruginosa in 100ml nachweisbar sein.

Mikrobiologische Parameter Richt- und Grenzwerte (Leitlinie Dialyse 2022/ MiQ 22, 2018/ Ergänzung zum Dialysestandard, 2006/ ISO 23500)
Gesamtkoloniezahlen
100 KBE/ ml (Aktionslevel: 50 KBE/ ml)
Pseudomonas aeruginosa
0 KBE/ 100 ml
Coliforme Keime
0 KBE/ 100 ml
Gramnegative Stäbchen
≤ 10 KBE/ ml
Bakterien- Endotoxine
< 0,25 IU/ ml (Aktionslevel: < 0,125 IU/ ml)

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